Seide oder Teufelszwirn

Schadbild

Hellgelbe bis orange Pflanzenfäden die nesterartig über das Beet bzw. im Feld auftreten und die Pflanzen umschlingen, überwachsen und niederdrücken. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, wie der Teufelszwirn mit seinen Sprossen die Pflanzenteile der Wirtspflanze umschlingt und mit ihr verwächst.

 

Teufelszwirn umklammert Zwiebel und Wildkräuter

Teufelszwirn an Zwiebel

Teufelszwirn - hier Knöterichseide (Cuscuta scandens)

Teufelszwirn Saugorgane (Haustorien)

Schädling

Der einjährige Teufelszwirn, Seide oder auch Schmarotzerseide - Cuscuta sp. umfasst mehrere hundert Arten und tritt weltweit als parasitisch lebende Pflanze auf. Die Pflanzen dieser Gattung bildet keine richtigen Blätter aus und nur kurz nach der Keimung bildet sie eine eigene Wurzel aus - sobald eine geeignete Wirtspflanze erreicht ist, stirbt die Wurzel ab. Über ihre Stengel bildet sie Saugorgane (Haustorien) aus, die mit den Pflanzenteilen der Wirtspflanze verbunden sind. Über die Saugorgane dringt die Seide in das Pflanzengewebe und die Leitbahnen des Wirtes und entzieht diesem Wasser und Nährstoffe. Die Seidenarten haben oftmals kein eigenes Chlorophyll und können keine eigene Fotosynthese betreiben, sie sind vollständig auf ihren Wirt angewiesen.

Es gibt wirtspezifische Seidenpflanzen die nur einzelne Pflanzen befallen und es gibt Arten die viele Wirtspflanzen nutzen können.

Der Teufelszwirn ist auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen bei denen u.a. festgestellt wurde, dass er mit der Wirtspflanze Nachrichten tauscht und seine eigene Blütenbildung auf die Blütenbildung der Wirtspflanze abstimmt.

Der Teufelszwirn kann auch als Nachrichtenüberträger fungieren. Eine Pflanze des Teufelszwirn kann gleichzeitig mehrere Pflanzen befallen. Wird eine Pflanze von bestimmten Insekten geschädigt, bildet sie Botenstoffe die über den Teufelszwirn auch an andere noch nicht befallene Pflanzen gleicher Art weitergegeben werden können. Diese Pflanzen können schon vor dem eigentlichen Befall mit der Bildung von Abwehrstoffen gegen den Fressfeind beginnen.

Die Tomatenpflanze gilt als resistent gegen den Teufelszwirn - bei Kontakt mit diesem bildet sie ein korkig-holziges Schutzgewebe aus.

Bekämpfung

Allgemeine Bekämpfungshinweise

Stellt man einen Befall mit Seide oder Teufelszwirn in seinem Garten fest, sollte man die Pflanzen möglichst frühzeitig und vor der Samenbildung entfernen und entsorgen.